Weihnachtszeit ist Lesezeit, oder sollte es zumindest sein. Bei mir ist Weihnachtszeit in erster Linie erst einmal Stresszeit, aber das soll andere Leute ja nicht vom Lesen abhalten. Deswegen schreib ich heute mal wieder eine kleine Rezension. Heut geht es wider meiner Ankündigung vom Montag nicht um Snowcrash- einfach weil ich es noch nicht fertig gelesen habe. Vielmehr steht heute ein Klassiker der fantastischen Literatur auf dem Programm: Neil Gaiman – American Gods. Dieser Roman hat unzählige Preise abgeräumt und wird wohl in den kommenden Jahren noch für jede Menge Aufregung sorgen, da eine Serie (die großen Filme des 21. Jhd.) bereits in Auftrag gegeben ist und höchstwahrscheinlich die Menschen begeistern wird. Doch worum geht es im Buch? Wie immer versuche ich das ganze so Spoilerfrei wie möglich zu gestalten, gerade die Geheimnisse und unerwarteten Wendungen machen ja die Faszination eines solchen Buches aus. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Shadow. Gerade aus dem Knast raus und als Getriebener in einer für ihn leeren Welt unterwegs, bis ihm Mr. Wednesday einen Job anbietet. Damit beginnt eine Odysee durch ein Amerika, der Hinterhöfe und dunklen Ecken, voll von mystischen und geheimnisvollen Gestalten, welche das ganze Land bevölkern, denn die Frage, welche das Bucht stellt ist die alles entscheidende: Was wenn es die Götter wirklich gibt? Was wird aus denen, welche ihre Anhänger verloren haben? Genau dieses Szenario stellt sich dem Protagonisten, welcher Stück für Stück zwischen den Göttern wandelt. Wenn die Götter nur Macht durch ihre Verehrung erfahren und die Menschen sich von Odin, alten Slawischen Opfergöttern und Heinzelmännchen abgewendet haben um Geld, Ruhm und Macht anzubeten. Was wird dann aus Odin und wird Geld dann zu einem neuen Gott? Ohne zu viel zu verraten stellt sich auch Mr. Wednesday als Gottheit heraus, welche es sich zum Ziel gemacht hat, die Macht der alten Götter zu erneuern und die Macht der neuen Götter zu brechen. Eine einzige Entscheidungsschlacht, soll das Schicksal entscheiden. Dabei steht hinter dieser auch nur ein perider Plan, die eigene Macht zu manifestieren. Zwischen diesen Intrigen und seltsamen Gestalten, wandelt Shadow nun im Auftrag Wednesdays duch die Vereinigten Staaten, um die alten Götter zu sammeln und den neuen Göttern entgegen zu treten und ist dabei eigentlich nur ein Spielball des Schicksals. Jetzt kommt schon wieder der Punkt, welcher ein Weiterschreiben ohne Spoiler unmöglich macht. Ich kann nur sagen, dass das Buch gespickt ist von dunklen und fantasie- sowie ideenüberladenen Szenen und Geschichten, welche sich drehen und wenden. Humorige Abzocknummern vor Banken und blutige Rituale im alten slawischen Stil geben sich die Klinke in die Hand, so dass man das Buch nur unschwer wieder weglegen kann und durchaus wirklich traurig ist, wenn das Ende erreicht ist. Deswegen auch für dieses Buch eine ganz Klare Empfehlung für die dunklen Stunden der Winternacht.
Neil Gaiman- American Gods (ungekürzte Ausgabe) – 14.00 Euro – Unbedingt mal reinschauen!